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Stolpersteine mit Website vernetzt

41 Stolpersteine hatte der Kölner Künstler Gunter Demnig in den Jahren 2006 und 2007 in der Weserstadt verlegt. In die 10 mal 10 Zentimeter großen Messingplatten dieser Stolpersteine sind Namen, Geburts- und Sterbedaten der Vlothoer Holocaust-Opfer eingraviert. Welche Schicksale sich hinter diesen 41 Namen und den Zahlen verbergen, ist bald an allen Stolpersteinen per Smartphone abrufbar.

Am Dienstag haben Schülerinnen und Schüler eines Projektkurses des Weser-Gymnasiums damit begonnen, die ersten Metallplatten mit QR-Codes in der Nähe der Stolpersteine anzubringen. Seit dem vorigen Jahr beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Jahrgangsstufe elf in ihrem Projektkurs intensiv mit dem Schicksal der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Nationalsozialismus. Kursleiter sind die Religions- und Mathematiklehrerin Frederike Weißphal sowie der Religions- und Geschichtslehrer Volker Junghärtchen, der auch im Vorstand der Mendel-Grundmann-Gesellschaft mitarbeitet.

Gemeinschaftsprojekt mit dem Verein

Dieses Gemeinschaftsprojekt mit dem Verein, der die Erinnerung an die ermordeten und verfolgten Mitbürger jüdischen Glaubens wachhält, ist 2020 mit dem Heimatpreis der Stadt Vlotho ausgezeichnet worden. Mit dem Preisgeld konnten unter anderem die hochwertigen Metalltafeln mit den QR-Codes finanziert werden. Die Jugendlichen haben sich in dem Projektkurs jeweils mit einem einzelnen Vlothoer Holocaust-Opfer oder mit einer Familie beschäftigt. Sie haben Stolpersteine geputzt, Lebensläufe erarbeitet und das Material für ihre neue Homepage aufbereitet. Die Infos dort sind per QR-Code abrufbar.

Schüler bringen Metallplatten mit QR-Codes an

Die ersten QR-Codes wurden an den Fassaden der Häuser Lange Straße 81 und 83 angebracht. „Das waren so genannte Judenhäuser“, sagte Volker Junghärtchen. Dort wurden Juden vor ihrer Deportation in die Vernichtungslager untergebracht, erfuhren die Anwesenden. Für die Stadt Vlotho waren Ark Paulsen und Per Sonntag von Vlotho-Marketing zur Premiere der QR-Codes gekommen.

QR-Codes vernetzen mit der Website

Für den Kreisheimatverein verfolgte dessen neuer Vorsitzender August-Wilhelm König das Anbringen der ersten QR-Codes. Als Vertreter der Mendel-Grundmann-Gesellschaft waren die Vorsitzende Angela Winkler und der zweite Vorsitzende Thomas Gräfe dabei. „Ich bin dankbar und froh, dass durch diese Arbeit die Kultur des Erinnerns an unsere jüdischen Mitbürger bewahrt wird“, sagte Angela Winkler. Als Schulleiter bedankte sich Guido Höltke: „Mich macht es stolz, dass Sie sich auf den Weg gemacht haben, sich so intensiv mit der Geschichte dieser Stadt zu beschäftigen.“

www.stolpersteine-vlotho.de

Von MGG-Vorstandsmitglied Jürgen Gebhard, veröffentlicht in der Vlothoer Zeitung am 6. Oktober 2021.

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