Vom März 2006 bis März 2007 hat der Kölner Künstler Gunter Demnig 41 so genannte „Stolpersteine“ für Vlothoer Juden verlegt, die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden. Die 10 x 10 cm großen Steine, die mit einer Messingkappe versehen sind, wurden vor den damaligen Häusern bzw. Wohnungen der jüdischen Bürgerinnen und Bürger eben in das Pflaster des Gehwegs eingefügt. Der Künstler nennt sie im übertragenen Sinne „Stolpersteine“: Der Passant soll innehalten, die Daten, die auf der Messingplatte eingraviert sind, lesen und Fragen stellen nach der Person und ihrem Schicksal. Damit wird das Thema „Juden – Judenverfolgung“ immer wieder aktualisiert und dem Vergessen entrissen. Mit diesen Gedenksteinen sind die Vlothoer Juden symbolisch wieder in unsere Stadt zurückgekehrt. Die Stolpersteine sind demnach dezentrale Mahnmale für die ermordeten jüdischen Mitbürger.
Die Initiative zu diesem Projekt ging ursprünglich von dem Vlothoer Verein „Moral & Ethik“ aus, der zuerst Kontakt zu dem Kölner Künstler aufnahm. Die Durchführung lag aber in den Händen der Mendel-Grundmann-Gesellschaft. Sie stellte die Daten zusammen, bestimmte die Verlegungsorte und gestaltete die „Einweihungsfeiern“ der Stolpersteine.
Die Kosten für die Gedenksteine – der Künstler berechnet 95 Euro für einen verlegten Stein – wurden durch Spenden aufgebracht. Über die Mendel-Grundmann-Gesellschaft wurden 25 Steine gestiftet.
Die drei Stolperstein-Aktionen des Künstlers Gunter Demnig
Verlegung am 10. 03. 2006
Einweihung am 11. 03. 2006
Verlegung am 05. 12. 2006
Einweihung am 09. 12. 2006
Verlegung am 15. 03. 2007
Einweihung am 17. 03. 2007